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Unter der Dekontamination versteht man die Entfernung gefährlicher Verunreinigungen (Kontaminationen) von sowohl Personen als auch Objekten und Oberflächen. Hierbei kann die Gefährdung biologischer, chemischer oder radiologischer/nuklearer Natur sein und das Ziel der Dekontamination ist es die Kontamination auf ein gesundheitsunschädliches Ausmaß zu reduzieren bzw. im Optimalfall vollständig zu eliminieren. Die Desinfektionsmaßnahmen, die zu Reduzierung bzw. Deaktivierung von biologischen Agenzien und Krankheitserregern in pharmazeutischen Reinräumen eingesetzt werden, werden hierzu gezählt.
Unterschieden wird zwischen Dekontaminationen im Rahmen arbeitsmedizinischer Maßnahmen und einer Katastrophenhilfe. So Fallen lokale und regionale – in extremen Fällen auch globale – Vorfälle, wie beispielsweise kriegerische und terroristische Akte, Industrie-Katastrophen (Biologische- oder Chemische-Industrie, AKW-Reaktorvorfälle) oder natürliche Phänomene (z.B. Ausbruch von Epidemien, vulkanische Asche, Waldbrände) in den Bereich der Katastrophenhilfe. Diese betrifft in der Regel eine Vielzahl von Menschen, wohingegen einzelne Personen oder lokal begrenzte Vorfälle unter die arbeitsmedizinische Dekontamination fallen. Um eine Aussage über den Grad der Gefährdung und mögliche Vorgehensweisen treffen zu können, muss im Vorfeld sowohl qualitativ als auch quantitativ die Belastung bekannt sein.
In jedem Fall sind Maßnahmen zum Selbstschutz zu treffen, sodass zu dekontaminierende Personen sowie weitere Kontaminationen der beteiligten Personen und Umwelt verhindert werden. Somit müssen neben Mitteln zur Dekontamination, ebenfalls persönliche Schutzausrüstungen und Hilfsmittel verwendet und im Anschluss fachgerecht und spezifisch entsorgt bzw. gereinigt werden. Darüber hinaus sind jedoch lebenserhaltende Maßnahmen vor einer Dekontamination durchzuführen.
Der Ablauf und die Effizienz einer Dekontamination hängen weiterhin von mehreren Aspekten ab. Neben der Art der Kontamination, sind vor allem die Dauer der Exposition gegenüber der Kontaminationsquelle, die Beschaffenheit und Porosität der Oberfläche bzw. des Objekts und die eingesetzte Dekontaminationsmaßnahme ausschlaggebend. Ist die Kontaminationsquelle bekannt und wurde frühzeitig erkannt, kann entsprechend des Kontaminationsgrades gezielt nicht nur ein geeignetes Dekontaminationsmittel ausgewählt und besorgt, sondern auch adäquate Sicherheitsmaßnahmen, wie z.B. der Einsatz von Dosimetern und Schutzausrüstungen, Beachtung von Grenzwerten und die Ergreifung entsprechend weiterführender Maßnahmen, ergriffen werden.
Wird das Beispiel eines AKW-Reaktorunfalls aufgegriffen, sind einige Punkte zu beachten und es ist wichtig zu verstehen, dass eine vollständige Dekontamination nicht erfolgen kann. Selbst in einem vereinfachten Szenario, wo die Dekontamination in isolierten Kammern – sogenannten Dekon-Plätzen – erfolgen, fallen atomare Abfälle an. In diesem Fall können Verunreinigungen von Objekten mit Wasser abgespült werden und somit weitestgehend dekontaminiert werden. Dennoch dürfen diese Maßnahmen ausschließlich in Schutzanzügen mit fremdbelüfteten Sauerstoffmasken und unter Berücksichtigung bestimmter Kriterien durchgeführt werden. Das atomar verseuchte Wasser, sowie andere anfallende Abfälle müssen dann im Endlager für „Ewigkeiten“ deponiert werden.
Bei Kontaminationen biologischen oder chemischen Ursprung gestaltet sich eine Dekontamination in der Regel einfacher, wobei auch hier insbesondere bei menschlicher Exposition die Dekontaminationsmaßnahmen Kopfzerbrechen bereiten können.
